Dass die kommunale Wärmeplanung als neue Planungsinstrument künftig für Kommunen und Stadtwerke gleichermaßen eine zentrale Rolle bei der Transformation der lokalen Wärmeversorgung spielen wird, steht außer Zweifel. Wie sich die „abstrakten“ Wärmepläne jedoch in konkrete Detailplanungen und sektorübergreifende Umsetzungsmaßnahmen übersetzen lassen, ist alles andere als eindeutig.
Civitas Mitglieder als Verbundpartner
In dem frisch gestarteten Verbundvorhaben forschen seit Anfang 2024 die Civitas Connect Mitglieder Items GmbH & Co. KG, WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH, Stadt Wuppertal, Enervie Service GmbH, Stadt Hagen, Stadtwerke Garbsen GmbH gemeinsam mit der Stadt Garbsen, dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht sowie Civitas Connect e. V. als Netzwerkpartner an Instrumenten für eine sektorenübergreifende kommunale Wärmewende.
Der Schritt von der Planung zur Umsetzung steht im Mittelpunkt
Ziel des Projektes ist eine Verknüpfung von kommunaler Wärmeplanung mit der Umsetzungsplanung von integralen Maßnahmen im Quartier. Gemeinsam untersuchen die Partner, wie die kommunale Wärmeplanung als langfristige Planungsaufgabe organisatorisch und technisch verstetigt und mit Blick auf sich ändernde Anforderungen in Richtung einer integrierten Umsetzungsplanung weiterentwickelt werden kann.
Praktische Umsetzung an Praxisstandorten
Das Besondere: In Wuppertal, Hagen und Garbsen laufen parallel zum Projekt kommunale Wärmeplanungen, sodass die praktischen Arbeiten die wissenschaftlichen Arbeiten flankieren. In einem ersten Schritt werden Grundlagen der integralen Konzeptentwicklung und -bewertung erarbeitet. Dabei spielen Erfahrungen aus Umsetzungsprojekten an den drei Standorten eine große Rolle. „Wenn ein Stadtwerk plant, die Wärme- und Stromversorgung in einem Quartier neu zu gestalten, wird dieses Projekt bei der Wärmeplanung mitgedacht“, nennt Dr. Anne Hagemeier von Fraunhofer Umsicht ein Beispiel. „Wie wirkt sich die Wärmeplanung auf Stromlösungen und -netze aus? Wo lassen sich Verknüpfungen herstellen?“
Ein weiterer Fokus des Vorhabens liegt auf Methoden und Werkzeugen zur Integration der Ergebnisse aus der eher strategisch gelagerten kommunalen Wärmeplanung in eine integrierte Umsetzungsplanung auf Ebene von Fach- und Detailplanung. Ihre Entwicklung wird ebenfalls in enger Abstimmung mit den drei Praxisstandorten vorgenommen, um sowohl Anwendbarkeit und Übertragbarkeit als auch Verstetigung und Fortschreibung zu gewährleisten. Hagemeier: „Die von uns entwickelten und ausgewählten Formate sollen dazu beitragen, dass die kommunale Wärmeplanung verstärkt in die Umsetzung kommt, als wichtiges integrales Planungswerkzeug weiterentwickelt und auch verstetigt wird. Dafür steht das Plus im Namen unseres Vorhabens.“
Umfassender Wissenstransfer wird angestrebt
Um die Ergebnisse des Vorhabens auch anderen Kommunen zur Verfügung zu stellen, schlagen die Partner unterschiedliche Wege ein. Zum Beispiel wollen sie eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Komm.InFahrt“ initiieren. Zielsetzung: eine akteursgerechte Ansprache von Kommunen, um sie für die anstehenden Aufgaben im Umfeld der kommunalen Energiewende zu befähigen und die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung zu beschleunigen. Dabei soll auch ein Leitfaden unterstützen, in dem zentrale Ergebnisse von „KommWPlanPlus“ praxisgerecht aufbereitet werden.
Förderhinweis
Das Verbundvorhaben „KommWPlanPlus – Forschungs- und Entwicklungscluster zur Verknüpfung von kommunaler Wärmeplanung mit der Umsetzungsplanung von integralen Maßnahmen im Quartier“ wird im Rahmen von „EnEff:Stadt“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Projektträger ist die Forschungszentrum Jülich GmbH.
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